Helden der Schule
In den letzten Tagen wurde in der österreichischen Presse immer wieder von Helden berichtet, gesprochen und gepostet. Eine ganz wichtige Gruppe von Helden wird dabei aber immer wieder vergessen: Die Vielen Schülerinnen und Schüler, deren Eltern und Lehrpersonen, Menschen, die durch „home-schooling“ die Gesellschaft im Kampf gegen Covid-19 unterstützen.
Fast 600 Schülerinnen und Schüler, über 70 Lehrpersonen und etwa 1 200 Eltern unserer Schule sind seit über einer Woche mit einer Situation konfrontiert, die sich noch vor einem Monat kein Mensch vorstellen konnte. Als Handelsakademie und Handelsschule haben wir einen großen Vorteil bei Distance-Learning. Alle unserer Schülerinnen und Schüler haben einen PC oder Laptop zuhause, sind im Zehnfingersystem versiert und an das Arbeiten mit dem Computer (rund 30 % aller Unterrichtsstunden finden mit Computerunterstützung statt) zu arbeiten gewohnt.
Aber auch bei bester Vorbereitung sind in der aktuellen Situation noch andere Dinge wichtig und zu beachten. Sowohl die Lehrpersonen als auch die Schülerinnen und Schüler und mit Ihnen auch deren Eltern stehen vor großen Herausforderungen. Neben den Aufgaben, die von den Lehrpersonen vorbereitet, mit Zeitaufwand und Abgabeterminen versehen, zu erledigen sind, fallen noch viele zusätzliche Dinge an.
Sowohl Lehrpersonen als auch Schülerinnen und Schüler müssen auf viele soziale Kontakte verzichten und können mit ihnen wichtigen Menschen nur über digitale Medien kommunizieren. Lehrpersonen haben selbst Kinder, Verwandte und Nachbarn zu betreuen. Und auch den Schülerinnen und Schülern geht es nicht anders. Ca. 10 -15 % unserer Schülerinnen und Schüler sind nach wie vor auf ihren Nebenjobs im Einzelhandel oder auf Tankstellen im Einsatz. Etwa 20 % übernehmen Aufgaben im Haushalt, lernen mit ihren Geschwistern oder machen für Nachbarn und Verwandte Besorgungen. Oft müssen sie zuhause einen PC oder Laptop teilen und können nicht gleichzeitig für die Schule verfügbar sein.Und trotzdem gelingt es uns gemeinsam in Kontakt zu bleiben, Unterricht auf eine ganz neue Art und Weise zu leben. Täglich lernen wir alle, Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrpersonen dazu. Egal wie lange Distance-Learning in Österreich praktiziert werden muss, wir alle werden gestärkt, mit neuen Ideen, Lösungen und Einstellungen aus der Krise herausgehen.
Ich danke allen Schulpartnern für den Einsatz und das Engagement. Bleibt gesund und daheim!
Michael Weber, Direktor