Etwas Ältere erinnern sich: Es gab schon zu Beginn der 2000er Jahre einen großen Mangel an Informatiker*innen. Man sprach davon, dass man Menschen aus Indien holen müsse, um diesen Mangel auszugleichen. Auf Seiten des Bildungsministeriums sah man die große Chance, die Employability unserer Absolvent*innen zu erhöhen, wenn auf die Informatik gesetzt werde. Die Kombination vertiefender Informatik und Wirtschaft gab es damals im Angebot des Berufsbildenden Schulwesens noch nicht.

Im Rahmen der Treffen der „EDVler*innen“ aus den Bundesländern wurde in Bad Kleinkirchheim unter der Federführung von MR Mag. Hannelore Kempel die Idee in die Tat umgesetzt, ein Lehrplan entwickelt und ein Schulversuch eingereicht.

An unserer Schule setzten sich Mag. Helmut Neyer und Mag. Peter Broger dafür ein, diesen Schulversuch auch bei uns zu etablieren. Das war eine besondere Pinonierleistung, zumal nur 8 Standorte in ganz Österreich am Anfang dabei waren. Vonseiten der Schulleitung war eine gewisse Skepsis vorhanden. Dir. Schneider stellte kritische Fragen: Haben wir die notwendigen Lehrkräfte? Wie wirkt sich ein Unterricht mit Notebooks aus? Haben wir die notwendige Infrastruktur? Letztlich wurde der Beginn gewagt und Koll. Neyer übernahm als Erster die Leitung dieser Schulform. Für die erste Klasse gab es 133 Bewerbungen. Man konnte gleichsam „aus dem Vollen schöpfen“ und diejenigen mit den besten Zeugnissen auswählen. Mit der Schulform wurde auch der DigBiz Award eingeführt und im Jahr 2006 das erste Mal verliehen. Unsere Schule belegte auf Anhieb den zweiten Platz. Bereits im Jahr 2007 trugen wir mit den Schülern Thomas Grass, Felix Gruber und Christopher Schneeweiß den Sieg davon. Als Sieger waren wir verpflichtet, den Award im Jahr 2008 auszurichten. Der Wettbewerb, der im Cubus in Wolfurt stattfand, ist allen Anwesenden in bester Erinnerung.

In den kommenden Jahren durften sich Schüler*innen unserer Schule immer wieder über Siege und gute Platzierungen freuen. Beim schulinternen DigBiz Award konnten wir kontinuierlich eine hochkarätige Jury begrüßen. Unter anderem waren bzw. sind Frau Prof. Regine Kadgien, Studiengangsleiterin an der FH Vorarlberg oder Mag. Wolfgang Ponesch, langjähriger Präsident des Kuratoriums der Schule dabei. Weil diese Schulform immer wieder sehr gute und motivierte Schüler*innen anlockt, haben wir uns entschieden, als einzige Handelsakademie Österreichs, im Rahmen des Optionenmodells 2015, freiwillig an der „Zentralmatura“ teilzunehmen. Wir durften uns über ein sehr gutes Ergebnis freuen. Besonders freuen wir uns auch darüber, dass wir die Zahl der weiblichen Schülerinnen auf ca. ein Drittel anheben konnten.

Im Jahr 2018 war es endlich so weit. Die Handelsakademie für Digital Business wurde ins Regelschulwesen aufgenommen und ist jetzt kein Schulversuch mehr. Dass diese Schulform bei uns so gut läuft, haben wir auch den jeweiligen Leiter*innen zu verdanken. Es sind dies nach Mag. Helmut Neyer, OStR. Mag. Klaus Haunschmid, Dr. Verena Fastenbauer und Mag. Martina Reutin. Die gesamte Schulgemeinschaft dankt allen, die zum Erfolg beigetragen haben.

Im Rahmen einer kleinen Feier durften wir am 21. Oktober 22 ehemalige Schüler*innen und deren Klassenvorstände begrüßen. In lockerer Runde wurde die eine oder andere Anekdote zur Sprache gebracht und über die beruflichen Tätigkeiten geredet. Das sorgte für Heiterkeit im Publikum. Einhellige Meinung aller war, dass es gerade der Mix aus Wirtschaft und IT die Besonderheit an der HWI / HAK Digital Business ist, der einen Vorteil im Berufsleben bzw. Studium gebracht hat. Nach dem Festakt lud Direktor Hämmerle herzlich zum Umtrunk ein, und in geselliger Runde wurden kleine Klassentreffen gefeiert, interessante Gespräche geführt und viele weitere Erinnerungen ausgetauscht. Begrüßen durften wir auch den Pädagogischen Leiter, Mag. Andreas Kappaurer, der sich von der Feier sehr angetan zeigte.

Auch österreichweit entwickelt sich die DigBiz prächtig. Wir freuen uns über 18 Standorte. Sie darf heute als eines der Aushängeschilder des kaufmännischen Schulwesens bezeichnet werden.